BMW Motorrad GS Trophy 2010, Tag 8, Finale. Team UK gewinnt die GS Trophy 2010.

Johannesburg. Die BMW Motorrad GS Trophy 2010 ist zu Ende. Ungeachtet der harten Aufgaben am Finaltag ging das Team UK zum Schluss als Gesamtsieger hervor. Auf dem zweiten Rang platzierte sich Team Südafrika und Dritter wurde das Team Nordic.

Der heutige Tag umfasste eine Trial-Sonderprüfung auf dem Landgut Country Trax (gefahren wurde mit einer BMW R 1200 GS) sowie die anschließende 300 km lange Rückfahrt nach Johannesburg, wo später das Ergebnis des letzten Fotowettbewerbs bekannt gegeben wurde. Es war ein heißer, sonniger Tag mit Temperaturen von weit über 20º C. Die Trial-Prüfung bestand aus einer Wippe, Baumstämmen und Eisenträgern. Team Südafrika legte einen überzeugenden Sieg hin, aber auch Team Nordic holte als Zweiter mehr Punkte als Team UK. Dadurch wurde die Tabelle zunächst auf den Kopf gestellt, denn vor der Entscheidung im Fotowettbewerb lag jetzt das Team Südafrika mit einem Punkt Vorsprung in Führung.

Der Fotowettbewerb erwies sich als großer Erfolg. Allein in dieser dritten und letzten Runde wurden über 10.000 Stimmen abgegeben. Sieger wurde Team Kanada mit fast einem Drittel aller Stimmen. Aber das Team UK hatte Glück und erhielt die zweitmeisten Stimmen; wichtig für die Briten war außerdem, dass auch Team Nordic sich als Dritter noch vor Team Südafrika platzierte.

Dadurch eroberte Team UK mit 152 zu 151 Punkten die Führung zurück, die es schon seit dem 3. Tag innehatte, und gewann den Titel. Mit nur 2 Punkten Rückstand wurde das Team Nordic Dritter.

Team UK: Alastair Allan: Was soll ich sagen? Arbeit erledigt! Tolles Gefühl, jede Menge Spaß. Wie ein guter Freund von mir sagt: Auch wenn nur ein einziges Pünktchen den Ausschlag gab – gewonnen ist gewonnen. Und das ist schon alles. Das war eine fantastische Woche. Wir waren ein super Team und wurden dicke Freunde. Darum war es ein toller Event für uns. Ich glaube, dass wir dieses Ergebnis erreichen konnten, weil wir im Team so gut miteinander zurechtkamen.

SP 12: Trial: 1. Team Südafrika; 2. Team Nordic; 3. Team UK

Fotowettbewerb: 1. Team Kanada; 2. Team UK; 3. Team Nordic

Unsere schönsten Eindrücke!

Team Nordic: Börre Skiaker: Jeder Tag, jede Minute war fantastisch. Ich und meine Kollegen vom Team Nordic haben den Trip, den Wettbewerb, die Begegnung mit anderen Menschen genossen. Es war toll!

Team Italien: Marco De Muri: Für uns war der schönste Moment, als wir am 4. Tag das Dorf oben in den Bergen erreichten (beim zweiten Fotowettbewerb haben wir ein Bild davon eingereicht). Wegen einer Sonderprüfung hatten wir dort angehalten, was uns Gelegenheit gab, die Kinder des Dorfes kennen zu lernen. Sie besaßen nichts außer ihrem Lächeln. Sie waren großartig.

Team USA: Shannon Markle: Das Beste war, mit meinem Kumpel Iain Glynn herumzuhängen. Das steht an Nummer 1. Wir waren uns vor der GS Challenge nie begegnet, aber danach hatten wir das Gefühl, Seelenverwandte zu sein. Hier machte ich auch meine ersten echten Erfahrungen mit Menschen so vieler Nationalitäten – es war toll zu erleben, wie begeistert die Spanier und die Italiener waren und wie sie alles mit Vollgas machten! Und zum Ende hin haben wir kapiert, dass es nicht darum ging, wer Erster, Zweiter oder Dritter wurde – denn alle waren schon deshalb Sieger, weil sie dabei waren.

Team Japan: Shigechika Aikawa & Tohru Tamiya: Für uns war das Highlight, wie sehr die anderen Teams und die BMW Mitarbeiter uns geholfen haben. Wenn Team Südafrika und Team Deutschland uns am 3. und 4. Tag nicht geholfen hätten, dann hätten wir nicht bis zum Ende mitfahren können. Am 3, Tag war außerdem im tiefen Sand der Schalthebel an Shigechikas Motorrad zu Bruch gegangen, und die Techniker reparierten ihn über Nacht. Am 4. Tag crashte er dann und verletzte sich am Fuß. Ohne die Hilfe der Sanitäter hätte er danach nicht mehr weiterfahren können.

Team Kanada: Dominique Lemaire: Ich glaube, dies ist der Höhepunkt einer ganzen Reihe von Events. Ich kam hierher, um Spaß zu haben, und den hatte ich auch. Ich hätte gern, wenn es noch weiterginge, aber gleichzeitig bin ich auch froh, dass es vorbei ist und ich wohlbehalten das Ziel erreicht habe. Wir haben von allem etwas erlebt. Wenn wir hier abreisen, haben wir einen Eindruck davon, was Südafrika ist. Wir waren an Orten, die ich sonst nie gesehen hätte. Das war wirklich etwas Besonderes.

Team UK: Kevin Hammond: Heute Morgen sagten wir uns: Es wird kommen, wie es kommen soll. Wir sind der Meinung, dass wir alle Gewinner sind. Es war ein toller Trip. Wir haben 2000 km hinter uns gebracht, alle sind wohlauf. Es war absolut fantastisch. Für mich war das Schönste, als wir in Ponta do Ouro ankamen, um eine Ecke bogen und den Indischen Ozean vor uns erblickten. Es war mein 50. Geburtstag; wir hatten mit unseren Bikes den Sand durchpflügt und saßen dann da bei einem kühlen Bier.

Team Alps: Johannes de Cuitiis: Die ganze Woche war toll. Nicht der Sieg ist die Hauptsache, sondern Neues zu erleben und einander zu helfen. Aber dann haben wir gestern diese großartige Platzierung erreicht – einen Sieg. Das hat uns vorwärts gepusht: Es ist möglich … Wir können gewinnen!

Team Spanien: David Borcha Mateo: Wir haben ein Team, das sich wohl fühlt. Wir sind hierher gekommen, um etwas mit Fahrern aus aller Welt gemeinsam zu erleben. Und alles war perfekt. Wir haben viel erlebt, wir hatten gute Pisten und Straßen, wir hatten Unfälle (was manchmal unvermeidlich ist!). Außerdem hatten wir gutes Essen und fühlten uns gut. Spanier lachen immer, haben Spaß, schließen Freundschaften. Wir freuen uns über viele Dinge – schade, dass wir manches nicht so gut hingekriegt haben. Aber wir sind glücklich und zufrieden. Die Marshalls, die Organisation – alles war mehr als perfekt.

Team Deutschland: Dirk Remmel: Wahrscheinlich die lustige Abschleppprüfung. Da war jede Menge Adrenalin im Spiel. Ich erinnere mich, dass ich ganz viel Tempo machen wollte, und dann blockierten Kühe die Piste. Ich hörte nur, wie er (Werner Modelmann) laut hinter mir schrie! Ich erinnere mich, dass ich dachte, es müsste sich ja nur eine Kuh von da wegbewegen, dann hätten wir genug Platz. Und im letzten Moment bewegte sie sich tatsächlich weg! In dieser Woche haben wir so viel erlebt, dass ich mich gar nicht an alles erinnern kann. Ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und online zu gehen, um herauszufinden, was wir so alles gemacht haben!

Team Südafrika: Roger Kane Berman: Die Fahrt mit den Japanern durch den Sand war das Härteste, was ich je durchgemacht habe. Aber sie waren so dankbar, und darum hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Wir hatten mit der Sprache und den unterschiedlichen Kulturen zu kämpfen. Eine tolle und intensive Fahrt war das. Jeder Tag löste so viele Emotionen aus. Es wird mir noch sehr lange präsent sein. Tomm Wolf, Koorganisator der GS Trophy: Alle sind gesund und lächelnd ins Ziel gekommen. Ich bin hochzufrieden. Für mich stand Mitte der Woche das härteste Stück Arbeit an, nämlich der Grenzübertritt nach Mosambik und die anschließende Fahrt zum Indischen Ozean. Ich war so froh, als wir dort ankamen – wir hatten diesen Tag ‚Mission Ponta’ genannt. Damit war der schwierigste Teil erledigt. Jetzt schauen wir auf 2012. Die Leute fragen uns, ob wir es noch besser machen können. Ich glaube, das ist möglich. Können Sie sich vorstellen: Frühstück in Machu Pichu oder Kanufahren auf dem Titicaca-See? Ich bin überzeugt, dass wir schöne Orte finden werden.

GS Trophy 2010

Endergebnis:

1. UK 152
2. Südafrika 151
3. Nordic 149
4. Kanada 124
5. USA 107
6. Alps 105
7. Spanien 101
8. Deutschland 95
9. Italien 86
10. Japan 54